Echtzeitübersetzung mit TYPO3 oder automatische Übersetzungsdienste für die Website

Beim Aufbau mehrsprachiger Websites unterstützt künstliche Intelligenz

Es gibt verschiedene Ansätze, um die eigenen Inhalte in weitere Sprachen zu übersetzen und somit seine Website mehrsprachig zu betreiben. Was vor einigen Jahren nahezu ausschließlich Aufgabe von professionellen Übersetzungsagenturen war, übernimmt heutzutage die Künstliche Intelligenz. Beim Einsatz von Content Management Systemen wie TYPO3 wurden die Sprachversionen im System eingerichtet und anschließend mit den bereitgestellten Texten der Übersetzungsagenturen gefüllt. PPW nutzte viele Jahre den Dienst POeditor (https://poeditor.com/), um die Sprachdateien zu verwalten und mit den Übersetzungsagenturen auszutauschen. Meist wurden Websites in zwei bis drei Sprachen übersetzt. Es gab auch Sonderprojekte bei denen bis zu sieben Sprachversionen innerhalb von TYPO3 verwaltet wurden. Das bedeutet, besondere Herausforderungen beim Projektmanagement mit Übersetzungsagentur, Redaktionsteam und Web-Entwicklung. Aktuell scheint sich das Vorgehen zu ändern.

Effiziente Übersetzungsstrategien für Websites: Die Rolle von KI-Technologie

Übersetzungsagenturen werden oft für Texte mit Fachbegriffen und speziellem Vokabular aus bestimmten Branchen angefragt. Die geforderte Qualität der Übersetzung ist hierbei das wesentliche Entscheidungskriterium. Die Mehrzahl der neu entstehenden Websites aus Relaunch- oder Refresh-Projekten nutzt überwiegend KI-Technologie von Übersetzungsdiensten wie Translate AI von Google oder DeepL Translate für Übersetzungen, um der eigenen Zielgruppe einen Mehrwert zu bieten. 

Die meisten dieser Übersetzungsdienste lassen sich direkt in die Website über sogenannte Widgets einbetten, um die Website-Inhalte in bis zu 100 Sprachen verfügbar zu machen. Dabei wird im Content Management System meist nur eine Sprachversion verwaltet. Die Website selbst wird von den Übersetzungsdiensten übersetzt und diesen Content existiert nicht physikalisch in der eigenen Website. Was wiederum der erste Nachteil ist.  

Die Inhalte sind von Suchmaschinen in diesen Sprachversionen nicht aufzufinden.

Man bleibt “unsichtbar” in allen Sprachversionen, die nicht vom Content Management System generiert werden. 

In diesem Schlaglichter-Artikel betrachten wir die verschiedenen Dienste und stellen Vor- und Nachteile gegenüber. Mit der Annahme, die eigenen Inhalte der Website sind in allen Sprachversionen auch für die Auffindbarkeit über die Suchmaschinen relevant führt kein Weg an der “physikalischen” Sprachverwaltung, z.B. im TYPO3 CMS vorbei. 

 

DeepL Translate für TYPO3

DeepL ist ein deutscher Übersetzungsdienstleister aus Köln, das seit Spätsommer 2017 auf dem Markt ist und Google kräftig Konkurrenz macht. Vor allem bei komplexeren Texten und Satzkonstruktionen ist die Übersetzungsleistung von DeepL gegenüber Google Translate besser. Außerdem - und das ist in den meisten Fällen entscheidend – stellt DeepL seinen Dienst unter Einhaltung der DSGVO-Anforderungen der EU bereit. Datenschutz, Privatsphäre und auch die Weitergabe personenbezogener Daten werden hierbei im Besonderen berücksichtigt. 

 

Als Erweiterung für das TYPO3 CMS hat die Agentur Web-Vision (https://www.web-vision.de/typo3-automatische-uebersetzungen-mit-deepl.html) DeepL als Dienst in das Backend integriert. Hiermit sind Übersetzungen in Echtzeit möglich, per Knopfdruck und für den gesamten Seiteninhalt.  

 

Und das in allen Sprachversionen, die DeepL anbietet. Mit ca. 30 Sprachen hat DeepL definitiv noch Wachstumspotenzial, für die meisten Unternehmenswebsites sollte die Anzahl jedoch genügen. Um DeepL auf Basis der TYPO3 Erweiterung einzusetzen, wird eine Lizenz der DeepL Schnittstelle (REST API) benötigt. Die Kosten für die Nutzung der Schnittstelle hängen von der Menge der zu übersetzenden Texte ab, siehe https://www.deepl.com/de/pro-api?cta=header-pro-api

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Google Translation AI 

Der am weitesten verbreitet und somit bekannteste Übersetzungsdienst ist Google Translate AI (https://cloud.google.com/translate?hl=de). Mit mehr als 100 unterstützten Sprachen, präzisen Übersetzungen und der Fähigkeit zur Anpassung an fachspezifische Begriffe ist Googles Übersetzungsdienst ein echter Alleskönner. In die Website wird dieser Dienst als Widget eingebettet. Auch hier ist die Lizensierung des Dienstes erforderlich, um die Inhalte der Website übersetzen zu lassen. Die Benutzeroberfläche des Widgets ist benutzerfreundlich und bietet den schnellen Zugang zur Ad-hoc-Übersetzung, siehe folgende Abbildung: 

 

Die Zukunft dieser Übersetzungstechnologie ist vielversprechend, da die Google KI ständig dazulernt und sich verbessert. Google bietet darüber hinaus eine Vielzahl an Paketen und Preismodellen an, die je nach Nutzung angepasst werden können. 

Wer jedoch selbst schon einmal den Browser Übersetzer genutzt hat, dem wird aufgefallen sein, dass trotz Bekanntheit und Größe, die Genauigkeit in komplexeren Übersetzungen verbesserungsfähig ist. Ebenfalls sollten die Anforderungen an die eigenen Datenschutzrichtlinien beachtet werden. Die zu übersetzenden Daten werden auf Servern von Google verarbeitet, bei denen die Standortfrage nicht immer eindeutig nachvollziehbar ist. 

 


Conword

Die Stadt Köln setzt auf Conword (https://conword.io/) als Übersetzungsdienst, welcher die Schnittstellentechnologie von DeepL nutzt. Conword stellt hierbei das Widget für die Einbettung in der Website bereit, welches vergleichbar dem Widget von Google funktioniert, siehe folgende Abbildung: 

 

Die bessere Qualität der Übersetzungen und die Einhaltung der Datenschutzanforderungen sind die Alleinstellungsmerkmale von Conword gegenüber Google. Als Unternehmen aus Köln, das nun DeepL als Übersetzungsdienstleister aus Köln nutzt, ergeben sich sicherlich viele Synergien. Conword lässt sich in jede Website integrieren und übersetzt die Inhalte in die gewünschten Sprachversionen derjenigen Sprachen, die DeepL anbietet. Auch hier müssen Lizenzgebühren zur Nutzung des Dienstes gezahlt werden. Letztendlich auch, um die DeepL Schnittstelle zu nutzen, welche die Basis des Website-Widgets ist. Mit conword steht darüber hinaus ein Ansprechpartner zur Verfügung, welcher bei der Integration unterstützen kann, auch wenn diese kinderleicht in wenigen Minuten durchzuführen ist. 


Fazit

Die höchste Qualität bei den Übersetzungen der eigenen Webseiten-Inhalte liefern weiterhin professionelle Übersetzungsagenturen. Hier sind jedoch der höchste Aufwand und damit die höchsten Kosten zu erwarten. Allerdings auch der größte Nutzen, wenn die eigenen Inhalte auch für die Suchmaschine und somit für Marketing und Vertrieb entscheidend sind. Möchte man DeepL einsetzen und ist ggf. selbst in der Lage, die automatisiert übersetzten Texter der KI aufzuwerten, bietet sich in jedem Fall die offiziell und kostenlos verfügbare TYPO3 Erweiterung „DeepL Translate für TYPO3“ an. Grundsätzlich ist zu beachten, die Pflege und Verwaltung der Sprachversionen für jede einzelne Seite der eigenen Website ist zeit- und somit kostenaufwändig und bedarf besonderem Augenmerk bei der Aktualisierung der Website-Inhalte. In diesem Zusammenhang bieten die Übesetzungswidgets von conword und Google in jedem Fall eine zeiteffiziente und ggf. sogar kostengünstigere Alternative, um die eigene Website mehrsprachig verfügbar zu machen. Sie können dazu beitragen auf die Sprachverwaltung im Content Management System zu verzichten und den Zugang zu den Inhalten für unterschiedlichste Sprachen bereitzustellen.