Unser neuer Designstratege Thomas

Unser neuer Designstratege Thomas

Die nächste Ausgabe unserer PPW Newbie Interviews-Reihe. In unserem UX Studio Münster ist Thomas seit Oktober mit dabei und hat sich trotz Homeoffice mittlerweile bei uns eingelebt. Höchste Zeit, ihm mal etwas auf den Zahn zu fühlen.

Hallo Thomas. Dann erzähl doch mal. Wo kommst du her?

Ich bin ursprünglich aus Sachsen, genauer aus Reichenbach im Vogtland. Einige Jahre habe ich in Dresden gelebt, wo ich auch meine Ausbildung und meinen beruflichen Weg begonnen habe.

Was hast du studiert?

Angefangen habe ich mal mit zwei Semestern Maschinenbau, bin dann aber direkt in Richtung Grafikdesign abgebogen. Ich habe dann erstmal eine Ausbildung zum gestaltungstechnischen Assistenten gemacht und danach meinen Bachelor in Grafikdesign.

Im Anschluss habe ich bereits als Grafikdesigner in einer Agentur in Dresden gearbeitet. Später habe ich mich entschlossen, noch einen Master zu absolvieren und bin dafür an die HfG [Hochschule für Gestaltung] nach Schwäbisch Gmünd gegangen. Die Hochschule ist sehr funktional orientiert, ganz nach dem Vorbild der HfG Ulm. Ich habe dort meinen Master im Strategischen Design gemacht.

Was bedeutet Strategisches Design?

Im strategischen Design geht es um das „große Ganze“, d.h. nicht in Designkategorien zu denken, sondern übergreifend den Nutzer in den Fokus zu rücken. Erfolgreiches Design muss auf vielen Ebenen funktionieren Das strategische Design geht in alle Richtungen und dementsprechend sind auch meine Ex-Kommilitonen in den unterschiedlichsten Feldern unterwegs: Produktdesign, Service-Design, UX-Design.

Wie lief das Onboarding bei PPW?

Corona hat es natürlich schwer gemacht, alle Kollegen mal zusammen kennenzulernen. Ich bin ziemlich neugierig, wie es in normalen Zeiten in Köln so abläuft. Trotzdem hatte ich noch Glück. Ich habe ich im Oktober angefangen, als wir hier in unserem Studio in Münster eine kurze Phase „Normalität“ hatten.

Da bin ich schnell Teil des Teams geworden und konnte mich gut einfinden.

Und auch wenn ich nicht physisch nah bei den übrigen Kollegen war und bin, so konnte ich trotzdem immer Hilfe und Unterstützung finden.

Beschreibe mal, was du bei PPW machst.

Als UX Designer betrachtet man digitale Schnittstellen wie Apps und Websites. Wir nutzen eine Reihe von Methoden und Werkzeugen, um herauszufinden wie der Nutzer auf das Produkt blickt und damit interagiert. Dabei muss immer berücksichtigt werden, dass das Unternehmen auf der einen und der Mensch/Kunde auf der anderen Seite auf einer digitalen Plattform zueinander finden.

UX Design PPW Agentur Münster
Das Münsteraner UX Team bei der Arbeit.

Was macht den Reiz oder vielleicht auch die Komplexität deiner Aufgaben aus?

User Experience Design bedeutet eine ziemlich große Freiheit oder Pluralität. Es gibt wahnsinnig viele Wege zum Ziel. Man muss abwägen: Will ich das? Will der Nutzer das so? Will der Auftraggeber das? Hier muss immer eine Lösung gefunden werden, die am besten für alle funktioniert.

Was macht einen guten UX Designer aus?

Hier ist wieder das Problem der Pluralität. Das ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich und jeder hat wohl einen persönlichen Ansatz. Grundsätzlich finde ich, dass die frühzeitige Einbeziehung eines Nutzers der Schlüssel zu einem erfolgreichen Produkt ist. Aus einem Testing kann man unheimlich viel Orientierung ziehen.

Was macht dir bei deiner Arbeit am meisten Spaß?

Kreativität gepaart mit hoher Anforderungsorientierung ist ein spannender Mix für mich. Das gemeinsame konstruktive Arbeiten von internem Projektteam und Kundenteam macht mir dabei am meisten Spaß.

Mit welchen Tools/Methoden arbeitest du am liebsten?

Ich bin offen für die Wahl meiner Werkzeuge. Das sehe ich aufgabenspezifisch. Am wichtigsten ist es nah an den Menschen zu gestalten, die nachher das Produkt verwenden – diese Frage stelle ich mir, bevor ich zum Werkzeug greife.

Was vermisst du in der Lockdown-Zeit am allermeisten?

Das Catering bei langen Kundenterminen 😊.

Grundsätzlich kam ich anfangs der Pandemie gut klar. So langsam kommt aber meine Ausdauer auch ans Limit.

Ich wohne ja in einer großen WG [Anmerkung: 13(!) Bewohner 😮]. Das ist natürlich ein Segen gerade in Corona-Zeiten, weil man nie alleine sein muss. Dennoch vermisse ich mittlerweile doch so einiges: Hobbysport, Reisen in die Berge, einfach mal ohne Social-Distancing in den Park, Kinobesuche und so weiter.

Was machst du, wenn du nicht gerade für PPW arbeitest?

Ich habe ein Projekt ins Leben gerufen, das sich mit psychischen Herausforderungen bei Design-Prozessen beschäftigt. Da geben wir gelegentlich Workshops und Vorträge. Inhaltlich geht es hier um Selbstwahrnehmung und das „mentale Immunsystem“, das dich resilienter macht, also weniger anfällig gegen psychischen Stress. Unsere Zielgruppe sind hier die Menschen unserer Branche, da wir deren Bedürfnisse und Probleme eben am besten kennen. [Thomas’ Side-Project: institut-selbstgestaltung.de]

Ansonsten versuche ich ein hohes Maß an Offline-Zeit zu erreichen. Ich bin gerne draußen in den Bergen, wandere, spiele Fußball, klettere. Freunde – die gerade in der Corona-Zeit fehlen – sind mir sehr wichtig. Ach ja; und langes Schlafen gehört auch noch auf die Liste 😉

Vielen Dank, Thomas. Auf dass du bald mit deiner WG wieder um die Häuser ziehen kannst!